Studierende können ihren beruflichen Werdegang schon während ihrer Collegezeit planen. Praktika sind dabei ein wichtiger Baustein. Sie können sich damit den Weg in den Beruf ebnen. Vor allem mit Selbstinitiative lässt sich punkten.
Wer nach der Collegeausbildung beruflich durchstarten will, braucht mehr als nur theoretisches Wissen. Praktische Erfahrung ist unverzichtbar. An Praktika während des Studiums führt somit kein Weg vorbei. Auch wenn die Zeit im Unternehmen unter finanziellen Gesichtspunkten meist nicht attraktiv ist, lohnt sich der Aufwand.
Praktische Kenntnisse/Erfahrungen sind für den Berufseinstieg sehr wertvoll. Oft knüpfen Studierende während eines Praktikums auch so gute Kontakte in einem Betrieb oder Unternehmen, dass nach der Ausbildung eine Übernahme/Anstellung erfolgt.
Im Praktikum geht es darum, das Arbeitsumfeld von sich und seinen Fähigkeiten zu überzeugen. Altklug auftreten und alles besser wissen – das ist absolut fehl am Platz. Das A und O ist, übertragene Arbeiten sorgfältig auszuführen – und nicht den Anspruch zu haben, gleich am Anfang die tollen Aufgaben zu bekommen. Wer sich interessiert und engagiert zeigt und Leistung bringt, kann sich auf ein sehr gutes Praktikumszeugnis freuen – und ebnet sich damit seinen Berufseinstieg nach der Collegeausbildung.
FABU – Initiator, Motor und Backstopper
Seit 2017 wurde im Rahmen des FABU-Projekts aktiv an der Neugestaltung der praktischen Ausbildung außerhalb der Bildungseinrichtung gearbeitet. Mit Unterstützung des FABU-Projekts kümmern sich nunmehr seit 2022 das Wissenschaftlich-Methodische Zentrum VFPO und die Gesellschaft AgrarKontakte International e.V. (AKI) um die organisatorischen Fragen der Rekrutierung deutscher Praktikumsbetriebe, die Auswahl der Studierenden, die Organisation der Sprachkurse usw.
Ein Auslandspraktikum – Krönung und i-Tüpfelchen der Ausbildung?
Mehr als 100 Studierende hatten sich Ende 2024 für ein Praktikum in Deutschland beworben. 28 Studenten*innen (13 männliche und 15 weibliche) aus 11 Agrar Fachcolleges wurden für das Praktikum im Jahr 2025 ausgewählt. Am 12. Mai reiste die Gruppe nach einem einwöchigen Einführungskurs in der Ukraine nach Deutschland ab, wo sie bereits von den örtlichen Landwirtsfamilien erwartet wurden.
Beweggründe für das Auslandspraktikum.
Seitens der Studierenden wurden folgende Gründe für das Auslandspraktikum genannt:
- Erweitern und Verbessern der Fremdsprachenkenntnisse.
Da man erst im Ausland selbst eine Fremdsprache so richtig lernt, weil man rund um die Uhr von der Sprache umgeben ist, verbessern sich die Sprachkenntnisse fast wie von selbst.
Klingt gut oder?
- Sammeln von Berufserfahrung im Ausland
Das Auslandspraktikum soll dazu dienen, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Sie möchten ihre erste Berufserfahrung im Ausland sammeln, um die Berufswelt in einem anderen Land und auch eine fremde Kultur kennenzulernen. Einige sind noch unschlüssig darüber, was sie beruflich einmal machen möchten? Sie sehen in dem Auslandspraktikum eine Möglichkeit, ihre Stärken, Interessen und Präferenzen herauszufinden. Andere wissen bereits, wo es beruflich für sie hingehen soll. Sie möchten das Auslandspraktikum nutzen, um erste Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln, entsprechende Aufgaben und Herausforderungen kennen zu lernen. Sie sehen in dem Praktikum einen Türöffner für ihren weiteren beruflichen Werdegang und möchten sich für zukünftige Arbeitgeber interessant/attraktiv machen.
- Interkulturelle Kompetenzen erlangen
Ein Großteil der Studierenden möchte durch das Auslandspraktikum die Fähigkeit erlernen, mit Menschen eines anderen kulturellen Hintergrundes erfolgreich zu interagieren. Darunter verstehen sie, dass man sich respektvoll verhält, Verständnis für die andere Kultur zeigt und sowohl auf seine verbale als auch nonverbale Kommunikation achtet.
- Internationale Kontakte knüpfen
In dem Auslandspraktikum sehen viele eine ideale Gelegenheit, sich ein berufliches und internationales Netzwerk aufzubauen. Dank der modernen Medien bietet sich die Möglichkeit, nach dem Auslandspraktikum mit den neuen Freunden in Kontakt zu bleiben, ganz egal, wo sie wohnen und sich aufhalten.
- Softskills erweitern
Alleine ins Ausland zu gehen bedeutet für alle ganz schön viel Mut aufzubringen, da man nicht weiß, was einen erwartet und wie der tägliche Job und Alltag aussehen werden. Viele neue, aufregende Erfahrungen, eine neue Umgebung und der Berufsalltag bilden eine Herausforderung, die ein Einleben bedingen/erfordern. Konsequenz: Das Selbstbewußtsein wird gefördert. Ein längerer Auslandsaufenthalt ist Charakter bildend und kann den Studierenden später beim Berufseinstieg helfen, mit neuen Situationen besser umzugehen.
Die 28 ukrainischen Studenten*innen haben Lust sich diesen Herausforderungen zu stellen und Ausbildungsluft in Deutschland zu schnuppern.
Das Team FABU wünscht ihnen ein erfolgreiches Praktikum mit vielen interessanten Eindrücken in Deutschland.