Im Rahmen des Innovationsforums auf dem Global Forum for Food and Agriculture GFFA fand am 16. und 17. Januar 2025 auf dem Stand des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Berlin ein Clustertreffen der Bilateralen Kooperationsprojekte statt.

48 Projekte aus den Bereichen

  • Recht auf Nahrung
  • Agrarökologie
  • Zusammenarbeit in Wertschöpfungsketten in der Landwirtschaft
  • Nachhaltiges Waldmanagement
  • EU-Beitritt
  • Bio-Landwirtschaft und
  • Klima resiliente Landwirtschaft

stellten ihre Arbeit vor. Inhaltlich informierten sie über

– wichtige Eckdaten des jeweiligen Projekts, den Projektansatz, die Projektpartner und -zielgruppen;

– Ergebnisbereiche der Projektarbeit;

– Leuchttürme aus der Arbeit im Jahr 2024;

– geplante Aktivitäten für das Jahr 2025.

Über das Projekt „Förderung der beruflichen Ausbildung an landwirtschaftlichen Colleges in der Ukraine (FABU) – UKR 21-01“ informierte der Projektleiter Hans Georg Hassenpflug. Laut Herrn Hassenpflug zielt das Projekt auf die Verbesserung der Methoden und Inhalte in Richtung einer stärker praxis- und arbeitsmarktorientierten landwirtschaftlichen Ausbildung in der Ukraine ab. Dazu sollen nach seinen Ausführungen in einem ersten Ergebnisbereich die Weichen in Anlehnung an das duale Ausbildungsmodell gestellt werden. Hier konnten in der bisherigen Projektarbeit bezüglich der Neugestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen bereits wichtige Ergebnisse erzielt werden. So wurden beispielsweise die überarbeiteten Lehrpläne für fünf Fachrichtungen am 1. September 2019 an den vier Pilotcolleges eingeführt und werden seitdem umgesetzt. Im Jahr 2023 schlossen die ersten Studierenden erfolgreich ihr Studium nach den neuen Lehrplänen ab.

Ein zweiter Ergebnisbereich hat laut Herrn Hassenpflug die modellhafte Erprobung und formale Einführung neuer Ausbildungsstandards, Curricula und praxisorientierter Lehr- und Lernmethoden in den Spezialisierungen Pflanzenbau, Tierproduktion, Veterinärmedizin, Landtechnik und Elektrotechnik zum Ziel. Die bedeutendsten Änderungen für alle fünf Disziplinen waren nach seinen Aussagen die folgenden Maßnahmen:

– Reduzierung der Fächeranzahl durch Kombination und Vermeidung  inhaltlichen Überschneidungen;

– Verringerung des Umfangs allgemeinbildender Fächer;

– Einführung von neuen Lehr-/Lerninhalten (z. B. „Digitalisierung in der Landwirtschaft“).

Im Jahr 2024 konnten laut Herrn Hassenpflug in diesem Ergebnisbereich 18 interaktive Online Lehrmodule für das Homeschooling und 26 Webinare zur fachlichen Fort- und Weiterbildung für Lehrkräfte erstellt/durchgeführt werden.

In einem dritten Ergebnisbereich steht, so Herr Hassenpflug, die zeitliche und inhaltliche Neugestaltung des „Technologischen Praktikums“ auf der Agenda. Der Reformvorschlag sieht ein zusammenhängendes und verpflichtendes viermonatiges Praktikum im 3. Studienjahr als wesentlichen Bestandteil der praktischen Qualifikation der Studierenden vor. Das neu konzipierte „Technologische Praktikum“ wurde mittlerweile in den Ausbildungsplänen und Lehrplänen der Agrarcolleges verpflichtend verankert und pilothaft eingeführt. Das neue Praktikumsmodell auf den Betrieben absolvierten in 2023 trotz des Krieges 450 Studierende und in 2024 sogar 648 Studierende.

Auf Grund seiner Ergebnisse ist das FABU-Projekt ein allseits anerkanntes Leuchtturmprojekt der bilateralen Deutsch-Ukrainischen Zusammenarbeit. Vor diesem Hintergrund wäre es wünschenswert das Projekt an die im Dezember 2025 ablaufende zweite Projektphase in einer weiteren Projekthase fortzuführen, um die bisherige Arbeit nachhaltig abzusichern.