Der Ökologische Landbau hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm entwickelt. Er ist in vielen europäischen Ländern aus der Nische herausgetreten und zu einem Leitmodell der Entwicklung in der Landwirtschaft geworden. Markterfolgen auf der einen Seite stehen aber immer noch alte zunehmend aber auch neue Herausforderungen auf der anderen Seite (Lebensmittelqualität und Qualitätssicherung, Klimawandel, Globalisierung, Sicherung der Welternährung, Biodiversität, Stärkung endogener ländlicher Entwicklungen, Einkommens-sicherung für die Landwirte) gegenüber. Vor diesem Hintergrund muss überprüft werden, welche Potenziale der Ökologische Landbau innerhalb dieser Rahmenbedingungen hat. Wichtig für die Zukunftsfähigkeit und die Entwicklungspfade des Ökolandbaus sind vor diesem Hintergrund Leitbilder und Wertemuster, die konkurrenzfähig und für den Kunden verständlich sind. Das Narrativ besteht darin „kompliziertes einfach auszudrücken“.

Um den Status quo und Perspektiven/Ansichten zur Entwicklung des ökologischen Landbaus in der Ukraine zu beleuchten, fand am 26. November 2024 die IX. internationale Konferenz „Ökologischer Landbau: Bildung und Wissenschaft“ statt.

Die Konferenz wurde federführend vom Wissenschaftlich-Methodischen Zentrum VFPO organisiert. Unterstützt wurde der Organisator von dem ukrainischen Verband der Ökobewegung sowie den bilateralen Kooperationsprojekten „Deutsch-Ukrainische Kooperation Ökolandbau“ (COA-Projekt) und „Förderung der Agrarausbildung an den Agrarcolleges der Ukraine“ (FABU-Projekt).

An der Konferenz nahmen zahlreiche ukrainische und ausländische Experten*innen teil, die fachliche Beiträge und Erfahrungen zu verschiedenen Themen des ökologischen Landbaus präsentierten. Das Themenspektrum spannte einen Bogen von

  • neuen Trends auf dem Bio-Markt, über
  • die Bedeutung des Bio-Sektors in der Ukraine und weltweit,
  • aktuelle Anforderungen an die pflanzliche und tierische Erzeugung im ökologischen Landbau,
  • den Stand der gesetzlichen Regelungen im Bereich der ökologischen Produktion in der Ukraine,
  • die Rolle der Bildung bei der Förderung des ökologischen Landbaus bis zur Entwicklung des ökologischen Landbaus nach Beendigung Krieges.

Auf Wusch der Veranstalter, namentlich dem WMZ VFPO, wurde Klaus Schiffer-Weigand, ehemals Berater für den ökologischen Landbau am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus in Coburg-Kulmbach und aktuelle Kurzzeitfachkraft des FABU-Projekts, gebeten, im Rahmen der Konferenz einen Vortrag zum Thema „Pflanzenbau und Tierhaltung im ökologischen Landbau“ zu halten.

Der Ökologische Landbau basiert auf der Idee einer umweltfreundlichen, tiergerechten und die Lebensqualität steigernden naturnahen Landwirtschaft. Auf der Grundlage des Verständnisses biologischer Zusammenhänge in der Landwirtschaft hat sich der ökologische Landbau zu einem ganzheitlichen Konzept der Landbewirtschaftung entwickelt. Dieses strebt einen geschlossenen Stoffkreislauf im Einklang mit der Natur im landwirtschaftlichen Betrieb an. Im Vordergrund der Maßnahmen der Landwirtin/des Landwirtes steht die Optimierung der Leistungsfähigkeit des landwirtschaftlichen Gesamtsystems, das vielfältige sich gegenseitig fördernde Wechselwirkungen erzeugt, um dadurch die natürlichen Produktionsgrundlagen wie Böden, Artenvielfalt, Gewässer oder Klima langfristig zu sichern.

In seinem Vortrag erläuterte Schiffer-Weigand die wichtigsten Anforderungen an die Erzeuger*innen von pflanzlichen und tierischen Öko-Produkten. Das Ziel des Vortrages bestand darin, die aktuellen Anforderungen an die Produktion einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Die Teilnehmenden bewerteten die Organisation, den Verlauf und die vorgetragenen fachlichen Inhalte der Konferenz überwiegend sehr positiv. Sie kamen überein, den durch die Konferenz gegebenen Impuls zu nutzen, um den fachlichen Informationsaustausch zu verstetigen und regelmäßig durchzuführen.