Mehr als 1.000 Tage brutaler Krieg und über 10 Jahre Konflikt haben in einem unbeschreiblichen Ausmaß Leid in viele Familien, Dörfer und Städte der Ukraine gebracht. Die aktuellen Meldungen aus der Ukraine und von dortigen Mitarbeitenden, Bekannten und Freunden werden immer bedrückender.

Im Rahmen des deutsch-ukrainischen Projekts „Förderung der Berufsausbildung in den Agrarcolleges der Ukraine (FABU)“ wurde am 03. Dezember 2024 eine Veranstaltung mit dem Titel „Ein kleines Stückchen Hoffnung in schwerer Zeit durchgeführt. 15 ukrainische Studierende, deren Väter im Krieg gefallen sind und die zum Teil auch ihre Heimat verloren haben,  aus den 4 Pilotcolleges des FABU-Projektes (Agrotechnisches Fachcollege Glukhiv der Nationalen Agraruniversität Sumy, Fachcollege Agrar Illintsi, Fachcollege Agrar Myrohoschtscha und  Fachcollege Agrar Lypkovativka) waren die Auserwählten für die Auszeichnung.

Besonders freute sich der Moderator der Veranstaltung, Hans Georg Hassenpflug, darüber, dass die Veranstaltung trotz des anhaltenden brutalen Krieges in der Ukraine in Präsenz in Kiew stattfinden konnte und dass die ausgewählten Kriegswaisen persönlich ihre Auszeichnung entgegen nehmen konnten.

In ihren Grußworten gingen die Redner*innen Frau Olena Shykova, Staatsexpertin der Expertengruppe für berufliche Hochschulbildung im Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Ukraine, Frau Tetiana Ishchenko, Direktorin des Wissenschaftlich Methodischen Zentrums VFPO, Herr Rainer Fabel, Leiter der Albrecht Thaer Gesellschaft und Herr Rainer Perau, Geschäftsführer der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer (AHK Ukraine) auf den Krieg ein und schilderten sehr emotional die aktuell schwierige Arbeits- und Lebenssituation in der Ukraine.  Mit der Auszeichnung soll die besondere Notlage, in der sich die anwesenden Kriegswaisen befinden, zumindest materiell etwas gelindert werden. Alle Redner*innen der Grußworte betonten dass angesichts des andauernden Krieges dieser Aktion, Kriegswaisen in ihrer Not zu helfen, eine besondere Bedeutung zukomme.

Den Anlass zum Start der Hilfsaktion lieferten tägliche mediale Informationen und insbesondere authentische Berichte und Bilder, die durch das Projekt FABU vermittelt wurden. Zahlreiche private Spender, der Studienkurs der Junglandwirte Niedersachsen, Kreisverbände der niedersächsischen LandFrauen, Maschinenringe, Ehemaligen Vereine aus Niedersachsen und die Albrecht Thaer Gesellschaft  haben kleinere oder größere Geldbeträge gespendet, um den jungen Menschen direkt zu helfen.

In seinem Statement zum Ende der Veranstaltung stellte Hassenpflug fest, dass mehr als ein Jahr von der Idee bis zu deren Verwirklichung vergangen ist. Das zeige einmal mehr, dass es auf dem Weg bis zum „hier und heute“ sehr viele Hindernisse zu überwinden gab. Es zeige aber auch, dass, wenn man an eine Sache glaubt und beharrlich an deren Umsetzung arbeitet, man Erfolg haben wird.

Mit dieser Aktion möchten die Spender*innen den Auserwählten trotz des Krieges  nach dem  Motto: „Trotz Krieg und sozialer Nöte kann Bildung Perspektiven schaffen. Wir fördern Bildung“ Bildungschancen erhalten oder eröffnen.