Transformation: was ist das?

Immer häufiger begegnet es uns das Thema Transformation: Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft sprechen von “Transformation”. Der Begriff “Transformation” ist in aller Munde und wird häufig inflationär gebraucht.

Nach allgemeinem Sprachgebrauch wird unter einer Transformation ein grund-legender Wandel verstanden. Aus der gesellschaftlichen Perspektive werden mit dem Begriff meist tiefgreifende, oft auch sprunghafte Veränderungen in der politischen, wirtschaftlichen oder technologischen Entwicklung beschrieben. Auslöser einer Transformation können zum Beispiel sowohl neue technisch-wirtschaftliche Möglichkeiten als auch deutlich veränderte gesellschaftliche Bedürfnisse sein. Jede Transformation ist ein längerfristiger, oft mehrere Jahrzehnte andauernder Lern- und Suchprozess, der mit vielen Unsicherheiten verbunden ist. Er kommt erst dann zum Abschluss, wenn sich neue Systemstrukturen dauerhaft etabliert und stabilisiert haben.

Für derartig grundlegende Veränderungsprozesse ist eine möglichst systematische Überführung aus dem Ist- in den geplanten/gewünschten Zielzustand sinnvoll. Dazu bedarf es eines methodischen Instrumentariums, das möglichst ganzheitlich alle Wirkungsebenen berücksichtigt, so dass neben der fachlichen Seite auch Aspekte der Führung, Kultur, Kommunikation, Steuerung usw. Eingang in den Transformationsprozess finden sollten.

Eine strukturierte Transformation beinhaltet damit eine zielorientierte und bewährte Abfolge von Gestaltungsmaßnahmen. Die genaue Ausgestaltung des Vorgehens zur Transformation variiert dabei in Abhängigkeit von dem Veränderungsvorhaben und/oder dem Veränderungsgrad.

Was hat Transformation mit der Landwirtschaft zu tun?

Kaum ein Wort ist für die Gegenwart und die erwartbare Zukunft auch im Agrarbereich so zentral wie das Wort „Transformation“: Sie fordert/beschreibt u. a  die Weiterentwicklung und Neuausrichtung der Landwirtschaft in Deutschland, der EU und der Welt im Zeichen von Klimaschutz und Digitalisierung.

Angesichts der „Grand Challenges“ im 21. Jahrhundert (Digitalisierung, Klimawandel, Verlust der Biodiversität, Demographischer Wandel, Ressourcen-verknappung etc.) müssen komplexe gesellschaftliche Veränderungen erfolgen, um eine Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit zu erreichen.

Die Landwirtschaft und die Lebensmittelerzeugung nehmen in diesem Transformationsprozess eine zentrale Rolle ein. Dabei gilt es die Art wie wir Lebensmittel erzeugen, verpacken, vermarkten, zubereiten, verzehren und entsorgen neu zu denken.

Transformation und Bildung

Know-How und „Wissen wie“ sind also wesentliche Punkte dabei, um die Landwirtschaft zu verändern. Bildung für nachhaltige Entwicklung sieht den Betrieb als Zentrum von Veränderung.

Digitalisierung und Automatisierung revolutionieren nicht nur die Landwirtschaft sondern auch die Art und Weise, wie wir berufliche Ausbildung verstehen. In einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt ist es entscheidend, dass Bildungseinrichtungen Schritt halten und die zukünftigen Anforderungen an Fachkräfte verstehen und umsetzen.

Dazu müssen vor allem mehr Zusammenhänge vermittelt werden. Ökologische Landwirtschaft und Techniken sind bereits Bestandteil der normalen landwirtschaftlichen Ausbildung. Auch der Klimawandel wird behandelt. Er hat schließlich einige Auswirkungen auf den Anbau. Was fehlt sind die Zusammenhänge. Was hat das sojahaltige Kraftfutter, das gut für Kuh und ihre Milchperformance ist, mit dem Klima zu tun? Und vor allem: Mit welchen Anbauarten und -methoden kann man es ersetzen, wenn man möchte, ohne dabei die Existenz des Betriebes zu gefährden? Welche Rolle spielen die Technik und der Mensch?

Veränderungen und Wandel sind gerade für die Landwirtschaft mit ihren Erfahrungen des Struktur- und demografischen Wandels keine neuen Phänomene. Aber die tiefgreifenden Veränderungen, die durch die digitale Transformation und den Pfad Richtung Klimaneutralität entstehen, vollziehen sich umfassender, schneller und technologiegetriebener als nahezu jeder Wandel zuvor.

Einzigartig ist dabei die Gleichzeitigkeit zweier fundamentaler Herausforderungen bzw. Veränderungen, die jeweils für sich bereits disruptive Wirkung entfalten: Die Digitalisierung, die alle Bereiche der Landwirtschaft tiefgreifend verändert, und die Umstellung des Wirtschaftens und Arbeitens in der Landwirtschaft auf Klima-neutralität und Nachhaltigkeit. Der damit einhergehende Innovationsdruck birgt große Chancen (Erlangung der Technologieführerschaft, Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit etc.) aber auch Risiken.

Der Erfolg des notwendigen Transformationsprozesses ist aber entscheidend für die Zukunft einer wettbewerbsfähigen Landwirtschaft in Deutschland, der Ukraine, Europa und der Welt.

Schritte eines Transformationsprozesses?

Allein das Wort “Transformationsprozess” flößt vielen Bäuerinnen und Bauern Angst ein – zu Unrecht, denn sie müssen das Rad dafür doch nicht neu erfinden. Aus der wechselvollen Agrargeschichte und der öfters bezüglich der Ziele und Methoden variablen Agrarpolitik sollten sie die wichtigsten Schritte eines erfolgreichen Transformationsprozesses kennen und sich davon leiten lassen. Das sind:

  • Strategie:                 Stellen Sie klar, was Sie genau erreichen möchten
  • Kultur:                     Pflegen Sie eine Kultur, welche die Transformation fördert
  • Führung:                 Setzen Sie auf die richtigen Leute, die die Transformation antreiben
  • Kommunikation:     Seien Sie immer transparent
  • Technologie:           Wählen Sie die geeignetsten Technologien aus.

Die Landwirtschaft im Spannungsfeld von zwei Transformationsprozessen

 Erstens ist es die Digitalisierung, die eine ungebrochene Beschleunigung und Durchdringung aller Bereiche unseres Lebens auch des landwirtschaftlichen Arbeitslebens zur Folge hat.

Zweitens wird die sogenannte „Grüne Wende“, die eine völlige CO2-Neutralität zum Ziel hat, durch weitere konkrete umweltwirksame Maßnahmen einen drastischen Wandel in allen Lebens- und Arbeitsbereichen mit sich bringen.

Die Landwirtschaft spielt in beiden Transformationsprozessen eine zentrale Rolle, wobei Digitalisierung und Grüne Wende synergetisch zusammenspielen sollten/müssen. Das heißt, konkrete Maßnahmen zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele müssen auch wesentliche Treiber der fortschreitenden digitalen Transformation der Landwirtschaft sein. Dabei spielt die Steigerung der Effizienz ebenso eine Rolle wie ein umfassendes Monitoring.

Transformation Aus-, Fort- und Weiterbildung

Digitalisierung verändert Lerninhalte, Lernziele, Lernformen und auch die Rahmenbedingungen für die berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung. In den agrarischen Bildungseinrichtungen und -orten müssen für die erforderlichen Anpassungs- und Weiterentwicklungsschritte ausreichende Ressourcen (Finanzmittel, Zeit für Wissenserwerb, Konzeptionierung und Steuerung der Prozesse, Förderung einer offenen Grundhaltung für Innovationen) bereitgestellt werden:

  • An allen Berufs- und Fachschulen bzw. Colleges ist auf der Grundlage einer IST/SOLL-Analyse umgehend ein Masterplan zu erarbeiten. Dieser muss sowohl notwendige technische Ausstattungen, Schulentwicklungsziele zum Lernen und Lehren im digitalen Zeitalter als auch konkrete Ansätze zu der erforderlichen Fortbildung für Lehrkräfte aufzeigen.
  • In Praktikums-/Ausbildungsbetrieben sollten die Handhabung von digitalen Anwendungen/Dokumentationen sowie von Programmen zur digitalen Steuerung bestimmter Maschinen und Systeme verstärkt behandelt werden. Hierfür ist im Zuge der Ausbildungsplanung u.a. für die Vermittlung der Programmbedienung, der Dateninterpretation, der Erklärung der Zusammenhänge, der Fehlerbehebung und der Erläuterung der technischen Hintergründe ausreichend Zeit vorzusehen.

Der Einsatz digitalisierter Technologien in der landwirtschaftlichen Berufs- und Bildungspraxis stellt zwar die Strukturen des agrarischen Bildungssystems nicht grundsätzlich in Frage, allerdings werden im Alltag in der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung zukünftig elektronische Lehr-/Lernmittel (z.B. Webcams, Lern-Apps, Videosequenzen, Online-Plattformen, Chat-Foren) verstärkt einsetzbar sein und eingesetzt werden. Digitalisierte Technologien werden sich rasch weiter entwickeln und immer neue konzeptionelle und organisatorisch-technische Potenziale in allen Teilbereichen der agrarischen Berufsbildung erschließen. Dies ermöglicht Effizienzverbesserungen wie z.B. eine Verringerung des Zeitaufwandes für das Präsenzlernen. Allerdings muss im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung weiterhin darauf geachtet werden, dass der direkte fachliche und soziale Kontakt unter Lernenden (Schüler*innen, Teilnehmer*innen, Studierenden) und Lehrenden auch weiterhin für den Lernerfolg elementarer Baustein ist.

Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Forschung zeigen, dass Grundlagen und Anwenderwissen für beide Transformationsziele von zentraler Bedeutung sind. Deshalb müssen:

  • die Lehrpläne an Berufs- und Fachschulen sowie den Agrarcolleges regelmäßig überarbeitet und zukünftig kontinuierliche an die Fortschritte der Transformation angepasst werden;
  • Anreize für die berufliche Fort- und Weiterbildung geschaffen werden;
  • bürokratische Hemmnisse/Hürden abgebaut werden;
  • Kooperationen zwischen verschiedenen Bildungsträgern und Stakeholdern im vor- und nachgelagerten Bereich ebenso gefördert werden wie • interdisziplinäre Schulungskonzepte.

Um in den kommenden Jahren die Potentiale vollumfänglich zu nutzen ist:

  • die Aufnahme von Schlüsselkompetenzen zur gezielten Nutzung digitaler Technologien in die Aus-,Fort- und Weiterbildungsordnungen unter Beibehalt möglichst breit angelegter landwirtschaftlicher Grundkompetenzen vorzunehmen;
  • die Bereitstellung ausreichender Ressourcen für Anpassungs- und Weiter-entwicklungsprozesse in der Schule/dem College, dem Betrieb und der überbetrieblicher Ausbildung eine Grundvoraussetzung;
  • eine Neuaufstellung und -ausrichtung von Finanzierungs- und Förder-programmen an veränderte Erfordernisse der Umsetzungspraxis vorzunehmen;
  • eine Intensivierung der überregionalen Zusammenarbeit bei der Erarbeitung von geeigneter landwirtschaftlicher Lernsoftware und in der überbetrieblichen Ausbildung zu realisieren.

Die Praxis zeigt, dass die Themen Nachhaltigkeit und Landwirtschaft 4.0 schon längst Realität in den Betrieben sind. Damit können positive und negative Entwicklungsprozesse stattfinden. Dünger kann zum Beispiel sehr viel gezielter und sparsamer verwendet werden, was sich auch auf die Stickstoffbilanz auswirkt, die wiederum einen Effekt auf die Erderwärmung hat. Es hat Vorteile für den Arbeits- und Gesundheitsschutz. Gleichzeitig nehmen aber psychische Belastungen wie Stress zu und der Datenschutz ist auch eine nicht zu unterschätzende Baustelle.

Konsequenzen der Transformation – Das Beispiel Digitalisierung

 

Abbildung 1. Ausgewählte Aktionsfelder für die Umsetzung der digitalen Transformation

Berufliche Bildung für eine nachhaltige Entwicklung muss den technologischen Wandel begleiten und diese sozialen Punkte mitaufnehmen.

Auf den weiter steigenden Einsatz digitaler Technologien muss sich in den kommenden Jahren nicht nur die Praxis in den landwirtschaftlichen Betrieben, sondern auch in die berufliche Qualifizierung fachlich, technisch, methodisch und auch strukturell einstellen. Die Auswirkungen der Coronapandemie haben diesen Prozess in den letzten Jahren deutlich beschleunigt. Der zielgerichtete Umgang mit digitaler Technik und mit digitalen Medien wird zu einer Grundkompetenz ähnlich wie Lesen, Schreiben und Rechnen.

In allen Teilbereichen der Agrarbildung werden die jeweiligen Bildungsakteure (Ausbilder, Lehrer, Prüfer, usw.) gefordert sein, sich inhaltlich, organisationstechnisch und auch methodisch-didaktisch verstärkt auf die gezielte Nutzung digitaler Lehr- und Lerntechnologien bei der beruflichen Aus- und Fortbildung sowie bei der Weiterbildung einzustellen. Dies erfordert zuerst eine berufliche Qualifizierung der Lehrenden anschließend kontinuierliche berufsbegleitende Weiterbildung. Zudem wird der verstärkte Einzug digitalisierter Technologien in die landwirtschaftliche Berufspraxis konzeptionelle und strukturelle Veränderungen in allen Bereichen des agrarischen Bildungssystems auslösen. Diese werden sich bis hin zur Bildungsplanung und -finanzierung auswirken. Zukunftsweisende, praxisnahe und gut umsetzbare Lösungen können nur im ständigen Dialog aller politisch und fachlich relevanten Akteure erarbeitet und konkret umgesetzt werden.

Lernen im Verlauf praktischer beruflicher Tätigkeit (“Learning by doing”) kann mit praxisnaher Lernsoftware, Videoaufnahmen durch digitale Endgeräte (Smartphone, Tablet) unterstützt, aufgezeichnet und wieder abgespielt werden. Dadurch können einzelne Arbeitsprozesse bei Bedarf analysiert, neu überdacht und verbessert werden. Ausbilder sollten bestimmte Ausbildungsprozesse mit mobilen digitalen Endgeräten festhalten und diese mit Praktikanten*innen bzw. Auszubildenden regelmäßig durchgehen. Durch diese Abläufe erwerben die Auszubildenden und Studierenden berufliche Sicherheit, haben Erfolgserlebnisse und verbessern dadurch auch ihre eigene Motivation und Arbeitsfreude. Digitalisierung bietet viele neue Möglichkeiten, die eigene berufliche Arbeit spielerisch zu planen, durchzuführen und auszuwerten („Gamification“).

Die aktuelle Situation

Abbildung 2. Mögliche Ansätze für Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der digitalen Transformation in der Aus-, Fort- und Weiterbildung

Die Transformationsfelder Digitalisierung und Ausrichtung der Landwirtschaft in Richtung mehr Nachhaltigkeit werden in der Ausbildung oftmals noch zu wenig vermittelt. Dies stellt ein wesentliches Hemmnis für den Einstieg oder die Weiterentwicklung des Betriebes z.B. in Richtung Landwirtschaft 4.0 dar. Als Grundlage für eine qualifizierte Ausbildung in diese Richtung ist es erforderlich, dass das Ausbildungspersonal auf dem aktuellen Stand des Wissens ist. Besonders an Berufsschule, Fachschulen und Agrarcolleges ist die Vermittlung von Wissen und Kompetenz zum Thema Landwirtschaft 4.0 aufgrund der heterogenen Schülerschaft und der oft begrenzten finanziellen Möglichkeiten eine große Herausforderung.

„Mensch, Tier und Technik haben lange Zeit immer gut zusammen funktioniert. Heute reicht das nicht mehr aus: „heute brauchen wir Mensch, Tier, Technik und Digitalkompetenz – alles muss aufeinander abgestimmt werden. Landwirte sind hier oft technisch und fachlich stark gefordert und manchmal auch überfordert.“ Wo aus vielfältigen Gründen kein ausreichendes Wissen zum Thema Nachhaltigkeit und Landwirtschaft 4.0 in der Ausbildung vermittelt wurde, muss die Möglichkeit bestehen, dieses über eine individuelle Weiterbildung zu erwerben oder zu vertiefen. Wichtig im Zusammenhang mit Weiterbildungen ist es, Wissen anhand praktischer Anwendungen zu vermitteln. Von Seiten der Lehrgangsteilnehmer*innen des FABU-Projektes werden Lehrgänge und Schulungen in Präsenz dazu priorisiert. Es folgen die Formen Online-Webinar und Vortragsveranstaltungen.

Zusammenfassung und Schlussbetrachtung

Covid-19 und der Ukraine-Krieg haben die Tür für Transformationsprozesse zu Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft weit geöffnet. Die derzeit herrschenden weltweiten Krisen sollten daher nicht das Mittel der Wahl bzw. den Anstoß für ein Roll-Back bzw. reflexartigen Rückfall in alte Produktionsstrukturen bilden.

Vielmehr sollte man das durch diese Ereignisse hierdurch ausgelöste Momentum für einen übergeordneten, nachhaltigen Transformationsprozess nutzen. Ökologisch und sozial verantwortliche Landwirtschaft kann durchaus betriebswirtschaftlich attraktiv und volkswirtschaftlich vorteilhaft sein. „Immer billiger“ ist angesichts der vielfältigen Wechselwirkungen der Landwirtschaft mit Klima, Umwelt, Biodiversität und Tierwohl auf längere Sicht betrachtet „eher viel teuer“. Nicht oder zu langsam zu handeln, wird manches deshalb unbezahlbar machen.

Folgende Maßnahmen für eine grundsätzliche Verbesserung der Aus-, Fort- und Weiterbildung in Richtung Nachhaltigkeit und Landwirtschaft 4.0 sollten daher umgesetzt werden:

  • Überarbeitung der Lehrpläne und Ausbildungsmaterialien bei zukünftig noch enger getakteter, kontinuierlicher Anpassung an den technischen Fortschritt;
  • flexible Anpassung der Lehrpläne an die digitalen Bedingungen der heutigen und zukünftigen Landwirtschaft (technologische Entwicklungen und die Praxis dürfen die Lehre nicht überholen);
  • Weiterbildung von Lehrkräften;
  • Lehre von Domänenwissen, ergänzt durch die Vermittlung einer digitalen und nachhaltigen Grundkompetenz;
  • Verfügbarkeit digitaler Werkzeuge für den Unterricht;
  • Patenschaft durch Hersteller für die Berufs- und Fachschulen sowie Colleges (gemeinsames Engagement der Unternehmen);
  • Anreize für die berufliche Fort- und Weiterbildung schaffen;
  • Abbau bürokratische Hemmnisse;
  • Förderung von Kooperationen zwischen verschiedenen Bildungsträgern und Stakeholdern im vor- und nachgelagerten Bereich und
  • Förderung von interdisziplinären Schulungskonzepten.

Transformationsprozesse in der Landwirtschaft und das FABU-Projekt

Im Rahmen der 1. Phase des Projektes „Förderung der Berufsausbildung an den landwirtschaftlichen Colleges in der Ukraine (FABU wurden die Curricula und Lehrpläne ab 2017 überarbeitet. In diesem Zusammenhang wurden auch Lehrinhalte zur Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft integriert. Seit 2018 wurden auch Lehr-/Lernmodule (Unterrichtsmaterialien) identifiziert, erarbeitet und Seminare/Webinare zu folgenden Themen des Transformationsprozesses durchgeführt:

  • Deutsche bzw. europäische rechtliche Standards für die Tierhaltung mit
    • besonderer Berücksichtigung des Tierschutzgesetzes (Tierwohl),
    • Tierzuchtgesetzes und der Futtermittelverordnung
  • Einführung in die Digitalisierung
  • Digitalisierung in der Pflanzenproduktion
  • Precision Farming – Digitalisierung in der Pflanzenproduktion
  • Precision Livestock Farming – Digitalisierung in der Tierproduktion;
  • Digitalisierung und Automatisierung im Bereich der Agrar- und Elektrotechnik
  • Digitale Herdenmanagementsysteme
  • Energieeffizienz in der Landwirtschaft im Bereich Innenwirtschaft der Landwirtschaft
  • Energieeffizienz in landwirtschaftlichen Unternehmen im Bereich der Außenwirtschaft
  • Artgerechte Tierhaltung und Stallbau in der Milchviehhaltung.

Für das laufende Kalenderjahr sind unter anderem folgende weitere Aktivitäten (Lehr-/Lernmodule und Seminare/Webinare) zu folgenden Themenstellungen der Transformation i9n der Landwirtschaft geplant bzw. in der Umsetzung:

  • Die Erzeugung von erneuerbarer Energie in der Landwirtschaft
  • Der Einsatz von Wärmepumpen in der Landwirtschaft
  • Klimawandel und Klimaschutz in der Landwirtschaft
  • Landwirtschaft und Nachwachsende Rohstoffe
  • Ökologischer Landbau – Grundlagen, Pflanzenproduktion und Tierhaltung

Mit diesen Unterrichtsmaterialien leistet das FABU-Projekt nach Aussage der ukrainischen Partner einen ganz wichtigen Beitrag zur Umgestaltung und Verbesserung der Aus-, Fort- und Weiterbildung im Bereich der Agrarcolleges und Lehrzentren in Richtung Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

 

Hans Georg Hassenpflug