Die moderne Landwirtschaft befindet sich in einer schwierigen Phase der Anpassung an die neuen Herausforderungen unserer Zeit. Eine Vielzahl sozioökonomischer, ökologischer und veterinärmedizinischer Problemfelder einerseits und andererseits ein Angebot technologischer und innovativer Lösungen beschreiben ein Spannungsfeld, das ein Überdenken der Rolle der Landwirtschaft in Verbindung mit der Entwicklung eines verbesserten Ansatzes für ihre nachhaltige Entwicklung und die stabile Versorgung der Menschheit mit Nahrungsmitteln erfordert. Trotz des breiten Spektrums lokaler Herausforderungen, die für bestimmte Makroregionen spezifisch sind, ist eine beträchtliche Anzahl von Problemen für die meisten Länder relevant geworden und muss durch gemeinsame Anstrengungen gelöst werden.

Das Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) ist die internationale Konferenz zu zentralen Zukunftsfragen der globalen Land- und Ernährungspolitik. Sie findet jährlich im Vorfeld der Grünen Woche in Berlin statt.

In der Zeit vom 17. bis 20. Januar 2024 widmete sich in diesem Jahr das GFFA-Forum der Suche nach Antworten auf drängende Fragen der modernen Agrar-produktion. Das Thema der Veranstaltung lautete: “Ernährungssysteme der Zukunft: Gemeinsam für eine Welt ohne Hunger“.

Mit zahlreichen Veranstaltungen bietet das Forum einem internationalen Fachpublikum aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft die Gelegenheit, sich über Fragen und Herausforderungen der globalen Agrarpolitik und Ernährungssicherung auszutauschen und zu verständigen.

In diesem Jahr brachte das GFFA Vertreter*innen aus mehr als 80 Ländern zusammen, um in zahlreichen thematischen Sektionen ganz unterschiedliche Fragestellungen  zu diskutieren. Im Fokus standen dabei folgende vier übergeordnete Themenfelder:

  1. Nachhaltige Produktion und Ernährungssouveränität stärken
  2. Resiliente und nachhaltige Lieferketten fördern
  3. Lebensmittelverluste und -verschwendung reduzieren
  4. Vulnerable Gruppen stärken.

Um die Ernährungssysteme für die Zukunft fit zu machen und die Agenda 2030 umzusetzen, sind enorme Anstrengungen erforderlich. Dies wurde auf dem “2023 UN Food Systems Summit+2 Stocktaking Moment” erneut deutlich.

Der internationalen Gemeinschaft – uns allen – bleiben nur noch sieben Jahre, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Laut den jüngsten Zahlen hungert jedoch jeder zehnte Mensch auf dieser Erde. Mehr als zwei Milliarden Menschen können sich keine gesunde Ernährung leisten.

Doch das Ziel, Hunger und Fehlernährung weltweit zu beenden, stößt auf immer neue und größere Hürden bzw. multiple Krisen: Klimakrise, Biodiversitätsverlust, die Folgen der Corona-Pandemie, Kriege und Konflikte. Darüber hinaus wird der multilaterale Dialog weiterhin stark von dem völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen Auswirkungen auf die globale Ernährungssicherheit überschattet.

Vor diesem Hintergrund verfolgt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit dem GFFA 2024 das Ziel, den internationalen agrar-politischen Dialog zu intensivieren und zu beschleunigen, um die Nachhaltigkeitsziele (SDGs), vor allem SDG 2 „Zero Hunger“, noch bis 2030 zu erreichen.

Das Bundesministerium präsentierte gemeinsam mit der GFA den Teilnehmenden an seinem Stand zahlreiche bilaterale Kooperationsprojekte im Agrarbereich. Eine FABU-Projektdelegation nahm ebenfalls am GFFA teil und präsentierte die Projektergebnisse an einem gemeinsamen Stand mit der ADT Project Consulting GmbH. Hier konnten sich die Besucher über die neuesten Entwicklungen in der beruflichen Bildung an den landwirtschaftlichen Colleges in der Ukraine informieren.