Am 15. Oktober fand ein Webinar zu dem Thema „Rechtliche Rahmenbedingungen der Berufsausbildung an den landwirtschaftlichen Colleges in der Ukraine – Stand und Perspektiven“ statt,
Teilnehmende waren Leitungskräfte und Mitarbeitende
- der Ministerien für
– Wirtschaft, Umwelt und Landwirtschaft der Ukraine
– Bildung und Wissenschaft der Ukraine sowie
– des Amts des Präsidenten der Ukraine
- des Wissenschaftlich Methodischen Zentrums für Aus- und Hochschulbildung
- der vier Pilotcolleges und
- des Team FABU.
Im Rahmen des Webinars wurden die Ergebnisse der Studie zum Stand der aktuellen Gesetzgebung und zur Organisation der beruflichen Vorhochschulbildung in der Ukraine, die im Rahmen des ukrainisch-deutschen Projekts „Förderung der Berufsausbildung an der Agrarcolleges der Ukraine“ (FABU) durchgeführt wurde, vorgestellt und diskutiert.
In seinem Eingangsstatement stellte Herr Zelenyi, Amtierender Direktor am Fachcollege agrar Werkhnjodniprowsk der Staatlichen Universität für Agrarwirtschaft Dnipro, die Ergebnisse der Studie vor. (Vortrag Zelenyi am 15.10.2025_DE) Seine Ausführungen untergliederte Herr Zelenyi in folgende drei Zeiträumen:
- Rechtliche Regelung der Organisation der Ausbildung an den landwirtschaftlichen Colleges vor Beginn der Umsetzung des FABU-Projekts im Jahre 2017.
- Änderungen in der Gesetzgebung der Ukraine im Bereich der landwirtschaftlichen Ausbildung während der Umsetzung des FABU-Projekts (2017 – 2025).
- Durch das Projekt initiierte Ideen zu inhaltlichen und rechtlichen Veränderungen im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung der Agrarcollegeausbildung.
Die Studie basiert auf einer Analyse einer Vielzahl von Rechtsvorschriften im Bereich der landwirtschaftlichen Ausbildung in retrospektiver, aktueller und perspektivischer Hinsicht. Nach Ansicht von Herrn Zelenyi liegt die bisherige Arbeit des FABU-Projektes im Zeitablauf ein durchdachter „roter Faden“ zu Grunde, der konsequent umgesetzt wird/wurde. Dieser liefert damit auch die Begründung für die Notwendigkeit der Realisierung/Durchführung einer III. Projektphase des Projekts „Förderung der Berufsausbildung in der Agrarcolleges der Ukraine“ (FABU).
Im Rahmen der Diskussion betonte Frau Ishchenko, Direktorin des WMZ VFPO, die Bedeutung des Beitrags des FABU-Projekts bei der Konzeption, Erstellung und Einführung neuer Standards für die Ausbildung von Fachkräften in den Fachcolleges der Ukraine. Des Weiteren wies sie darauf hin, dass während der bisherigen Projektlaufzeit insgesamt neun Fachinformationsfahrten organisiert und durchgeführt wurden. Des Weiteren wurden in der bisherigen Projektarbeit wurden als 70 Lehr- und Lernmodule zu aktuellen Themen konzipiert und ausgearbeitet und in den Lehrbetrieb eingeführt. Für eine zeitgemäße Unterrichtsgestaltung Materialien zu modernen Arbeitstechniken zu mehr als 20 didaktischen Themen erarbeitet und den Lehrkräften vorgestellt. Darüber hinaus erfolgte eine Einweisung/Einführung in in die praktische Anwendung. Insgesamt wurden mehr als 70 ein- oder mehrtägige Seminare/Webinare durchgeführt, in denen mehr als 1500 Lehrkräfte fortgebildet wurden. Ferner konnten mehr als 250 Studierende ein 6-monatiges Technologisches Praktikum auf landwirtschaftlichen Betrieben in Süddeutschland absolvieren.
Iryna Shumik, Generaldirektorin des Direktats für Berufsbildung des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft der Ukraine, Svitlana Kretovych, Leiterin der Abteilung für Bildung und Wissenschaft der Hauptabteilung für Innen- und humanitäre Politik des Direktorates für Innen- und humanitäre Politik des Amtes des Präsidenten der Ukraine, Olena Kovtun, stellvertretende Generaldirektorin der UCAB für die Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen sprachen in ihren Diskussionsbeiträgen dem FABU-Projekt ihren Dank und ihre Anerkennung für die geleistete Arbeit aus. Das FABU-Projekt sei in den vergangenen Jahren im Transformationsprozess der beruflichen Ausbildung ein wichtiger Ideengeber gewesen. Nach Aussage der Genannten habe das Projekt bei der Neugestaltung der betrieblichen Vorhochshchulbildung eine wichtige Arbeit geleistet und wertvolle fachliche Inputs geliefert. Ein Beispiel hierfür seien die ersten Entwicklungsschritte der beruflichen Ausbildung in der Ukraine in Richtung einer dualen Ausbildung.
Anatolii Lytvynenko, Direktor des Agrotechnischen Fachcollege Glukhiv der Nationalen Agraruniversität Sumy, betonte, dass die Teilnahme seines Colleges am Projekt „Förderung der Berufsausbildung in den Agrarcolleges der Ukraine (FABU)“ wichtige Erfahrungen bei der Organisation qualitativ neuer Bildungsprozesse für die Studierenden gebracht habe.
Konkret stellte Herr Lytvynenko, fest: „Wir haben nicht nur gesehen, wie Bildung in Deutschland funktioniert, sondern konnten dadurch auch in unseren Lehrplänen und Berufsprogrammen Räume für die Kombination für die Vermittlung theoretischer Kenntnisse und praktischer Fertigkeiten schaffen. Durch eine Reihe von Workshops mit praktischen Elementen hat sich das Niveau der Lehrtätigkeit an meinem College deutlich verbessert. Dank der deutschen Partner konnte darüber hinaus auch die materielle und technische Basis unseres Colleges deutlich verbessert werden“. Herr Lytvynenko, sieht als nächstes die Notwendigkeit weitere Innovationen einzuführen. Als Beispiel führte er Kurzzeitschulungen für kleine und mittlere Landwirte an. Er sieht darin. Dies ist ein Beispiel für neue Aktivitäten/Trends in der Entwicklung seiner Bildungseinrichtung.
Projektleiter Hans Georg Hassenpflug fasst zusammen, dass es für ihn wichtig war, dass alle Vertreter/Vertreterinnen der verschiedenen am Prozess der Neugestaltung der beruflichen Vorhochschulbildung beteiligten Einrichtungen und Organisationen über den aktuellen Stand der Projektarbeit informiert wurden, über die bisher erzielten Projektergebnisse diskutieren und ihre Meinung zu den weiteren Entwicklungsschritten in der beruflichen Vorhochulausbildung äußern konnten. Er bedankt sich bei allen Teilnehmenden für die stets partnerschaftliche und konstruktive Zusammenarbeit.