Nach mehrmaligem corona- und kriegsbedingtem Verschieben fand die 1. Sitzung der Projektsteuerungsgruppe (PSG) der zweiten Phase des Projektes „Förderung der Berufsausbildung an landwirtschaftlichen Colleges in der Ukraine (FABU)“ am Dienstag, 20. Dezember 2022, online statt.

Das Meeting hatte zwei inhaltliche Schwerpunkte.

  1. Bericht über die Projektarbeit im Zeitraum 12/2021 bis 11/2022 inklusive der Entwicklung der Rahmenbedingungen und der Risiken in der Projektumsetzung sowie
  2. die Arbeitsplanung für das Kalenderjahr 2023.

Andriy Getya, stellvertretender Projektleiter, und Hans Georg Hassenpflug, Projektleiter, informierten die Sitzungsteilnehmer unter anderem über folgende im Jahr 2022 im FABU-Projekt  durch-geführte Aktivitäten:  Berichterstattung gemäß PuL (u. a. Erstellung des 1. Projektkurzberichtes in der zweiten Projektphase);

  • Konzeption und Durchführung einer Baselinestudie zum rechtlichen Status, zur Finanzierung und zur Arbeit der fünf staatlichen Lehrzentren im Zuständigkeitsbereich des Ministerium für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine (MAPE)
  • Analyse der Rechtsgrundlagen für die Agrarcollegeausbildung im  Hinblick auf eine

ukraineweite Umsetzung der erarbeiteten Projektvorschläge;

  • Analyse der Situation in der Fort- und Weiterbildung der Dozenten:innen der

Agrarcolleges aus Basis für die Erarbeitung eines Fort- und Weiterbildungsmodells;

  • Finalisierung des Leitfaden zum Anforderungsprofil und zum Arbeits-/Aufgabenfeld

Koordinators:in beim Wissenschaftlich und Methodischen Zentrum für Aus- und

Hochschulbildung (WMZ VFPO) und des/der Praktikumsbegleiters:in an den vier

Agrarcolleges;

  • Vorbereitung und Auswahl einer Koordinatorin bei WMZ VFPO und der Praktikums-

betreuer:innen an den vier Agrarcolleges (Anforderungsprofil, Job-Description,

Arbeitsleitfaden erstellt und Terms of Reference (ToR) für den Arbeitsvertrag ausgearbeitet etc.);

  • Ermittlung des Bedarfs und die Erstellung von weiteren Lehrmodulen/ Lehrmaterialien bzw. Fortbildungsveranstaltungen zu ausgewählten Fachthemen in allen fünf Fach-disziplinen;
  • Unterstützung von Agrarkontakte International e. V. (AKI) bei der Vorbereitung und Durchführung eines sechsmonatigen Praktikums in Deutschland für vier Praktikantinnen;
  • Durchführung einer einwöchigen Fachinformationsfahrt (FIF) nach Deutschland (Sachsen) mit insgesamt 13 ukrainischen Teilnehmenden 1 Dolmetscher, 2 Kraftfahrer und 10 Entscheidungsträger*innen/leitende Angestellte) im November 2022;
  • Identifizierung und Behandlung übergeordneter Themen der landwirtschaftlichen Berufsausbildung in der Ukraine (z.B. Querschnittsthema Digitalisierung der Landwirtschaft, Einsatz von digitalen Medien in der Berufsausbildung, duale Ausbildung etc.);
  • Regelmäßiger Informationsaustausch mit den anderen bilateralen Kooperations-projekten und weiteren Akteuren in der Ukraine;
  • Durchführung diverser Aktivitäten im Bereich der Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit;
  • Beschaffung von technischer Ausstattung für die fünf staatlichen Lehrzentren , die vier Pilotcolleges und WMZ VFPO;

Nach Aussage der Sitzungsteilnehmer entwickelt sich das Projekt aktuell – trotz Krieg und der Corona-Pandemie sehr zufriedenstellend. Es erfährt in der Ukraine (Wirtschaft, Politik, Colleges und Hochschulen) weiterhin eine sehr große und überdurchschnittlich positive Resonanz. Das Interesse an dem Projektkonzept und den Projektinhalten ist sehr groß. Mit der Einbindung der fünf staatlichen Lehrzentren konnte eine weitere Ebene der Agraraus-bildung in die Projektarbeit eingebunden werden.

Nach Aussage von Hassenpflug stellt allerdings die Entwicklung der Rahmenbedingungen (Corona, Krieg, organisatorische und personelle Veränderungen bei den Partnerministerien etc.) ein Problem dar, so dass  die Risiken in der weiteren Projektumsetzung schwer zu prognostizieren sind.

Im Hinblick auf die Arbeitsplanung für das Kalenderjahr 2023 spricht Hassenpflug folgende

Handlungs- und Aktionsfelder an:

  • Projekt- und Personalmanagement

Hier gilt es staatlichen Lehrzentren des MAPE in die Arbeit des FABU-Projektes auf der Grundlage der Ergebnisse der Baseline-Studie einzubinden und die Koordinatorin bei WMZ VFPO und die Betreuer:innen an den Agrarcolleges in ihr Aufgabenfeld im Rahmen des Technologischen Praktikums einzuweisen;

 

  • Fachpraktische Arbeit

In der fachpraktischen Arbeit steht die Identifizierung, Aktualisierung und Erstellung weiterer Themen für neue Lehrmodule für die Lehrpläne der Agrarcolleges oben auf der Agenda. Ein weiteres Thema ist die Fortsetzung der Qualifizierungsmaßnahmen für die Dozenten:innen der Pilotagrarcolleges zu ausgewählten Fachthemen inklusive

der Erstellung der dazu erforderlichen Lehrmaterialien. Neu in den Arbeitskatalog aufgenommen wurde die Konzeption und Erstellung von Lehrmodulen für das Selbst-studium der Studierenden sowie die Qualifizierung der Lehrkräfte an den staatlichen Lehrzentren.

 

  • Technologisches Praktikum und Auslandspraktikum

Wichtigste Aufgabe für 2023 wird die Umsetzung der neuen formalen und inhaltlichen Vorgaben zum Technologischen Praktikum.

 

  • Beschaffungsmaßnahmen

Vor dem Hintergrund des Krieges und damit zur Sicherstellung der Unterrichtsversorgung steht die Ermittlung notwendiger/zweckmäßiger Bedarfe an Sachmitteln bei WMZ VFPO, den Pilotagrarcolleges und den staatlichen Lehrzentren im Vordergrund der Beschaffungsmaßnahmen. Auf der Grundlage der Erhebungs-ergebnisse ist eine regelmäßige Überarbeitung und Aktualisierung des Beschaffungs-planes vorgenommen werden

 

  • Öffentlichkeitsarbeit – Public Relations

 

  • Humanitäre Hilfe.